Unser Tobias ist im Februar nach Costa Rica gereist. Die Organisatoren der Reise, unsere Partner Marion & Peter Scheiber von El.Kaffee, haben Tobias zu Kaffeeplantagen geführt, deren Besitzer sie persönlich kennen und regelmäßig besuchen. So konnte sich Tobias von den hervorragenden Kaffeequalitäten vor Ort überzeugen.
Mit vielen schönen Erlebnissen und Eindrücken zurück aus dem fernen Land des Kaffees folgt hier sein persönlicher Reisebericht:
Meine Reise begann am 11.02.2024 mit dem Flug über Madrid nach San Jose, die Hauptstadt Costa Ricas. Das Land gilt als das Fortschrittlichste Lateinamerikas in dem bereits 1948 das Militär, zugunsten der Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprogrammen, abgeschafft wurde.
Am ersten Tag der Reise besuchten wir die Finca La Hilda die zu den größten Plantagen des Landes zählt. Der Besitzer Mariano und sein Mitarbeiter führten uns durch die Plantage und zeigten uns ihre Kaffeeproduktion. Vom Anpflanzen, über die Aufzucht, die Ernte, bis hin zur eigenen Mühle, gaben uns die beiden einen großartigen Einblick.
In den Erntemonaten werden hier ca. 400 Pflücker benötigt. Diese kommen fast ausschließlich aus dem Nachbarland Nicaragua. Sie kommen zu meist mit der gesamten Familie. Auf La Hilda sind dafür extra Unterkünfte sowie eine Schule und ein Kindergarten errichtet worden.
Biodiversität wird in Costa Rica sehr hoch gehalten. Das konnten wir auf der gesamten Reise immer wieder beobachten. Hier werden die Kaffeepflanzen nicht in Monokulturen gehalten. Überall wird darauf geachtet, dass die schattenliebenden Pflanzen unter den verschiedensten Zitrusbäumen, Bananenpalmen oder Urwaldriesen gedeihen können.
Am späteren Nachmittag besuchten wir eine ganz spezielle Finca. Las Lajas. Die Familie Chacón sind wahre Meister in der Herstellung von Speciality Coffees. Mit einer Hightech-Maschine sortieren sie die Kaffeekirschen nach Qualität aus. Nur die besten werden für die Fermentationsprozesse verwendet.
Selbst nach der Fermentation werden die Bohnen noch in unterschiedliche Qualitäten sortiert.
Tag zwei startete mit Besuch der Cafeoteca. Dieses Lokal ist eine Mischung aus Cafehaus und Rösterei in einem. Jedes Jahr wählt der Besitzer die besten Cafes aus den 7 Anbaugebieten Costa Ricas aus, röstet sie selbst und bietet sie hier an.
Der nächste Stop brachte einige Highlights dieser Reise. Nach langer Autofahrt erreichten wir die Finca Aquiares. Dieses kleine Paradies liegt unterhalb des zweitgrößten aktiven Vulkans, dem Turri Alba.
In diesem „Land between rivers“ waren die Farben, Geräusche und Gerüche eindrucksvoll. So unternahmen wir am frühen Abend noch eine Tour durch die Plantage am Rücken der Pferde. Ziel war ein ca. 30m hoher Wasserfall des Flusses Jesus Maria.
Die Nacht verbrachten wir in dem Kolonialhaus aus dem Jahr 1906. Nach einem köstlichen Frühstück besichtigten wir die 1900, aus Europa, importierte Kirche, und anschließend die Kaffeeproduktion
Oberhalb der Mühle thront ein ca. 150 Jahre alter Ceiba Baum. Von dessen Standort man das ganze Areal überblicken kann.
Der Juniorchef der Finca Aquiares, Diego, führte uns durch die Kaffeeproduktion und gewährte uns Einblicke in seine spezielle Form der Kaffeefermentation.
Nach diesem sehr informativen Rundgang gabs natürlich noch ein Cupping (Verkostung) der aktuellen Ernte.
Am Tag fünf ging es mal nicht um Kaffee. Nach dem Frühstück fuhren wir zu einem Geheimtipp von Peter. Bei dem wir einem kleinen Fluss, mitten im Dschungel, bis zu einem Wasserfall, folgten. Dort ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, baden zu gehen.
Bei der Rückreise machten wir kurz bei Peters Freunden halt. Die beiden Italiener betreiben die Mystica Lodge am Nordufer des Sees Arneal. Hier kann man zu Fuß, über einen schmalen Pfad durch den Dschungel einen ca. 400 Jahre alten Ceibabaum bewunden.
Das perfekte Ende dieses herrlichen Tages, war unser selbstgemachtes Abendessen bei den Scheibers zuhause.
Am Tag sechs stand uns wieder eine lange Autofahrt, zur letzten Kaffeefinca, bevor. Hier nahmen wir extra einen kleinen Umweg in Kauf, nur damit ich einmal im Pazifik stehen konnte.
Die letzte Finca hatte es in sich! Los Papillos ist ein kleiner Familienbetrieb. Don Miguel und seine beiden Söhne bewirtschaften eine auf 1500Meter Seehöhe liegende Finca. Wir wurden auf der Ladefläche ihres Pickups zu den Kaffeepflanzen gebracht. Dort durften wir alle selbst eine Kaffeepflanze einsetzen.
Aufgrund der Höhenlage reifen die Kaffeekirschen hier langsamer. Deshalb konnten wir noch prallgefüllte Pflanzen bestaunen. Die Qualität war wirklich einzigartig.
Zurück beim Familienhaus bekamen wir noch eine kleine Jause mit frischen Früchten. Anschließend gings zurück nach San Jose.
Am letzten Tag unseres Coffeetrips unternahmen wir zu Dritt, da die andere Hälfte bereits am Weg nach Kolumbien war, noch eine Sightseeingtour in der Hauptstadt.
Am Sonntag, 18. Februar ging es dann für mich wieder retour nach Europa. Mit im Gepäck: viele, viele schöne Erinnerungen aus dem Land des ….
In der Rösterei könnt ihr bei einer Tasse CultCaffè gerne im Fotobuch der Kaffeereise schmökern und euch von Tobias Näheres über die Kaffeeplantagen erzählen lassen.